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Fotografiert von MetzgerMensch

MATERIAL:PORTRAITS

OFROOM | Wien

Ein OFROOM Projekt mit
den Fotokünstlern MetzgerMensch
Günther Metzger, Kristina Mensch

Portraits von den ArchitektInnen:
Laura Spinadel, Bus Architektur.
Christoph Monschein, O.H.A. - Office for Heuristic Architecture
Christoph Pichler und Hannes Traupmann, Pichler & Traupmann Architekten
Hemma Fasch und Jakob Fuchs, fasch & fuchs architekten
Andi Marth, Friedrich Passler, Christian Waldner und Herwig Spiegl, AllesWirdGut Architektur

Auf Materialien von:
Tripan – Titan Leichtbauplatte mit Alu-Waben Kern
Nimbus – Rossoacoustic, Akustik Element
Evonik – Parapan Lapitec – gesinterter Stein
Dekton – Mineralwerkstoff
Rigips – Alba Balance PCM Platten
Team 7 – Holz Leichtbauplatte mit Fichtenkern

Per
Digitaldruck von Vianova, Schloffer GmbH, Oberwart


Das Portraitfoto zeigt Menschen. Es fixiert einen Moment, einen Bruchteil einer Sekunde mit einem Ausdruck, einer Empfindung, einem Gedanken von starker Natur, denn Portraits wollen ausdrucksstark sein - und gewinnend. Sie sollen das Besondere des/der Portraitierten erfahrbar machen und die Aufmerksamkeit des Betrachters in ihren Bann ziehen. Aber wie gewinnt man?

ArchitektInnen sind Gewinner.
Sie müssen es sein, denn größere Bauaufgaben (der öffentlichen Hand) müssen über Wettbewerbe hart erkämpft werden. 73 Mio Euro werden lt. Baukulturreport 2011 von den österreichischen Architekturbüros jährlich in Wettbewerbsteilnahmen investiert.

GewinnerInnen sind ungebrochene Verlierer.
Denn das Verhältnis „Gewinner : Verlierer“ im Wettbewerb ist immer das Selbe: „ein Gewinner : Σ Teilnehmer minus jenem einen Gewinner“. Verlieren zählt in der Architektur zum Tagesgeschäft.

ArchitektInnen sind (deshalb) gut zu portraitieren.
Es braucht Charakter, um ArchitektIn sein zu können. Das können die Fotokünstler MetzgerMensch bestätigen. Sie haben in den letzten Wochen 5 Wiener Architekturbüros besucht:

Eine Frau, ein Mann, ein Duo, ein Paar, ein Team:

Die Frau
Laura Spinadel, Bus Architektur. Sie hatte mit ihrem Team den Masterplan für den WU Campus im Wettbewerb gewonnen und in Folge das Hörsaalzentrum und die Freiraumgestaltung am Campus unter ihrer Feder.

Der Mann
Christoph Monschein, O.H.A. Office for Heuristic Architecture. Er hat Hans Hollein, dessen Büropartner er war, letztes Jahr verloren, privat aber Drillinge gewonnen, architektonisch zählt der Shenzhen Tower (China) zu den spektakulären Siege.

Das Duo
Christoph Pichler & Hannes Traupmann, Pichler Traupmann Architekten, ihnen konnte wir während des Shootings ganz aktuell gratulieren, zum siegreichen Entwurf für das neue Future Art Lab in Wien Landstraße.

Das Paar
Hemma Fasch und Jakob Fuchs, fasch & fuchs architekten, mit dem legendären Wettbewerbserfolg zur Schiffssstation Wien City, die heute jedermann in Wien bekannt ist als Motto am Fluss.

Und das Team
Andi Marth, Friedrich Passler, Christian Waldner und Herwig Spiegl, das sind AllesWirdGut, kurz awg, die gewinnen am laufenden Band, aber vielleicht am meisten mit den Erfahrungen aus Magdas Hotel, dem tollen Caritas Projekt mit Flüchtlingsbeschäftigung, da heißt es auf der Website der Architekten: Die Beteiligung von engagierten Professionisten, Lieferanten aber auch Anrainern und Flüchtlingen an Bau und Einrichtung des Hotels, bietet Einblicke in die soziale Dimension der Architektur. Das ergänzen wir mit „Einblick in die soziale Dimension der Architekten.“

Gemalt mit Licht.
Sehr unterschiedliche und eigene Portraits sind entstanden. Ganz klar zeigen sie starke Persönlichkeiten, in speziellen Momenten. So ein Shooting dauert im Mittel zirka drei Stunden. Es fordert Konzentration auf beiden Seiten. Der/die Portraitierte soll „sich zeigen“. Und die FotografInnen arbeiten fokussiert und geduldig auf eben jenen speziellen Moment hin, von dem sie nicht wissen, ob er kommt, ob er festgehalten werden kann, ob er dann auch perfekt festgehalten sein wird. MetzgerMensch, Günther Metzger und Kristina Mensch haben ein Talent für dieses. Unaufdringlich und offen gehen sie auf Menschen zu, drängen zu nichts, wirken kaum ein und dirigieren doch das Licht, und Fotografie heißt: mit dem Licht zeichnen. Eine Gabe, der das kann. Diese Beiden können es.

Kristina Mensch und Günther Metzger. Anthroposophin und Soziologe, zusammen KünsterlInnen. Im alten OFROOM in der Dampfschiffstraße, 2015.

Fotografie, Architektur, Material, Digitaldruck
Die Idee, diese jungen Fotografen zu diesen fünf ArchitektInnen zu schicken entstand nach einem Beitrag zu Vianova - Schloffer GmbH in unserem material:book. Das Unternehmen gab vor, jedes Material, auch texturierte Oberflächen bis zu einer Strukturtiefe von 8 mm für den Einsatz in der Architektur bedrucken  zu können. Der Unternehmenssitz ist im Burgenland und Vianova’s wichtigster Kunde ist McDonalds. Für diesen produzieren sie digital bedruckte Bauteile, das sind Elemente für Böden, Wände, Fassaden, Promotions, etc. Der Besucherfrequenz bei McDonalds entsprechend, sind die Erfahrungen und Qualitäten bei der Schloffer GmbH groß. Mit dem Projekt MATERIAL:PORTRAIT wollten wir die Machbarkeit unter die Lupe nehmen. In experimenteller Manier wurden die fünf Portraits auf innovative Materialien gedruckt. Dabei sollten Bild und Material respektvoll ineinander übergehen. Selbstverständlich wurden dafür Superlativen der aktuell am Markt befindlichen Produkte verwendet, die eben deswegen, weil, sie so gut, so porendicht, so glatt, so leicht, so perfekt sind eine Herausforderung für die Drucker darstellten:

Das transparente, federleichte Rossoacoustic von Nimbus
schmolz unter den UV Strahlen die zur Aushärtung der Tinte dienen. Es musste aus größerer Entfernung und mit geringerer Bestrahlung gedruckt werden.

Beim widerstandsfähigen Titanblech auf Aluwaben von Tripan
fand die Tinte dagegen keine richtige Haftung, hier müsste mit einer Reihe von Tests erst einmal eine passende Grundierung gefunden werden. Die Verletzbarkeit des Drucks macht das edle Metall nun noch exklusiver.

Parapan (damals) von Evonik ist so überaus perfekt
in seiner Oberfläche, dass bei sehr genauer Betrachtung die Druckbahnen ablesbar sind.

Lapitec, ein aus Steinmehlen umweltschonend gesinterter Stein
von hoher Festigkeit und überdimensional großem Format, stellte die Aufgabe: wie druckt man auf dunkle, raue, strukturierte Flächen. Es wurden zwei Lagen Weiss unterlegt um zu einer Farbtreue zu gelangen.

Nur Dekton von Cosentino, ein besonderer Mineralwerkstoff,
der unter einem Druck von 25.000 t generiert wird, war so easy, wie die zwei extra Materialien:

eine Alfa.G3 Leichtbau Holzplatte von Team 7 und Rigips Platten "Alba Balance" mit Latentwärmespeicher.
Von Letzterer wurde exakt am Morgen des Drucktermins, erstmals eine Platte in Wien verbaut wurde. Sie zeigen ein Portrait von Arch. Heidulf Gerngross, das initial Anlass gegeben hatte, dieses Projekt zu durchdenken und umzusetzen.

Ergebnis des Projektes sind 7 Portrait Unikate. 7 Kunstwerke.
7 Fotografien, die per se schon begeistern. In der außerordentlichen Kombination mit Materialien unterschiedlichster Qualität gewinnen die Fotografien zusätzlich einen Körper und eine Lebendigkeit. Man will sie berühren, sinnlich erfahren, spüren. Darf man auch, zumindest die A4 Probedrucke.

Die Ausstellung war im OFROOM zu sehen vom 16.03.2015-31.03.2015. Damals in der Dampfschiffstraße 6, 1030 Wien.


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