Material für die Zukunft
OFROOM zu Gast bei Auer Weber in München
In der Vortragsveranstaltung bei Auer Weber in Münche werden innovative Materialien, Produkte und Systeme für ein zukunftstaugliches Bauen im Pecha Kucha Format vorgestellt.
Immer deutlicher und dramatischer zeigen sich die klimatischen Veränderungen auf diesem Planeten. Wir stehen scheinbar machtlos vor den Bildern jüngster Hochwasserkatastrophen. Dabei sind wir in der Architektur doch befähigt, mit Kreativität Veränderungen zu erwirken. Unsere Entwürfe sind die Bauten von morgen. Es gilt, Fahrt aufzunehmen, konsequent das Ziel einer vollständigen Dekarbonisierung und das Schließen von Materialkreisläufen im Gebäudesektor voranzutreiben.
Donnerstag, 14. November 2024, 19:00 Uhr
Auer Weber, Sandstraße 33, 80335 München
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt. Der Eintritt ist frei.
Anmeldung: architektur@materialservice.net
Begrüßung
Philipp Auer, Auer Weber
Michael Weihele - naturbo Therm
Heizen und Kühlen
Der Energiewechsel sieht das nahe Ende von Gas- und Ölthermen vor. Sowohl in der Sanierung, wie auch im Neubau sind neue Systeme zu etablieren. Gleichzeitig steigt auch der Bedarf an Kühlleistung, um die stetig länger werdenden Hitzeperioden im Sommer gut zu überstehen. Kombinierte Flächenheiz- und Kühlsysteme sind sparsam im Energiebedarf. naturbo therm ist hoch effizient und weist die für Lehm üblichen förderlichen Charakteristika für Gesundheit und Raumklima auf.
Werner Schönthaler - Schönthaler Hanfsteine
Schnell wachsende Ressourcen
Werner Schönthaler hatte innerhalb des familiären Baustoffproduktionsbetriebs - Betonsteine und Hochleistungsbetonelmente - einen eigenen Weg eingeschlagen und beharrlich die Entwicklung und Fertigung von Hanfsteinen als CO2-Speicher voran getrieben. Zwischenzeitlich reiht der Hanfstein an erster Stelle im Produktportfolio und bringt dem südtiroler Familienbetrieb internationales Ansehen und Preise. Neben den Hanfsteinen hat Werner Schönthaler auch den Stampf-Hanfkalk in Sichtqualität erfolgreich umgesetzt.
Julian Trummer - Leipfinger Bader Lehm-Holz-Decke
Neuentwicklung und Skalierung
Geschossdecken sind in einer konventionellen Bauweise die größten CO2-Emittenten. In einem Systemwechsel gilt es hier weitsichtig zu denken und vor allem mit der Ressource Holz sparsam umzugehen. Gleichzeitig gilt es, industrielle Dimensionen produzieren zu können, denn einzelne Leuchtturmprojekte können keine Veränderung bringen. Leipfinger Bader stellt eine neue Holz-Lehm-Decke vor, die bereit ist, Betondecken oder Holz-Beton-Hybrid Decken großflächig zu ersetzen.
Albert Auer - maxit Strohpanel
CO2-Senke
Stroh ist schnellwachsend und ein Abfallprodukt der Lebensmittelindustrie. Die Verfügbarkeit erneuert sich mit jeder Ernte. Das Potenzial, Stroh durch eine massive Verlängerung der Lebensdauer als CO2-Senke einzusetzen, wird in einem kalifornischen Forschungsprojekt durch Versenkung ins Meer evaluiert. Die Baubranche kann weniger experimentell alte Bauweisen aus Stroh neu definieren und das gebundene CO2- langfristig speichern. maxit stellt mit dem Strohpanel und der Strohdämmung Putzträgerplatten für Lehm- und Kalkputze vor.
Guillaume Boivin - Riga Wood Sperrholz
Innovationssprung
Sperrholz führt als Material die Ästhetik einer sich wandelnden Architektur an. Im Verzicht auf Melaminharzbeschichtungen oder sonstige Oberflächengestaltungen repräsentiert es eine Materialsuffizienz. Riga Wood bietet Sperrholz mit einer neuartigen Lignin-Verklebung an. Es wird vollständig auf synthetische Harze verzichtet, der Verbund ist stoffrein. Darüber hinaus hat das Unternehmen 2024 eine einzigartige Produktionsanlage eröffnet, die über neue Schälmethoden jährlich 300.000 m3 zusätzliches Produktionsvolumen aus dünnen Stämmen oder qualitativ nachgereihten Hölzern erzielen kann.
Markus Schilcher - x-fix
Holzverbinder
2017 haben wir Sepp Schilcher mit seiner Erfindung kennengelernt. Ein geteilter Schwalbenschwanz, der das manuelle Verbinden von Brettsperrholz Decken oder Holz-Beton-Hybriddecken auf der Baustelle ermöglicht. Inzwischen setzt sich der x-fix in diesem Bereich langsam als - rückbaubare - Standardlösung durch. Die jüngsten Entwicklungen wechseln vom CLT zum LVL. Außerordentlich materialsparsame, schlanke Deckenkonstruktionen aus Holz werden möglich. In einem ersten Projekt in Berlin wurde die neue Lösung unter Beweis gestellt.
Axel Polland - Lunawood
Thermisch modifiziertes Holz
Thermoholz ist uns zwischenzeitlich allen bekannt, auch, dass Hölzer durch die thermische Behandlung mitunter besonders spröde werden. Lunawood verwendet ein anderes - patentiertes - Verfahren, in dem das Holz stufenweise, schonend, über mehrere Tage hinweg erwärmt wird und gänzlich ohne Einsatz von Chemikalien die Qualitäten eines Tropenholzes erhält. Auch in der Anwendung für Fassaden oder im Innenraum ist keine weitere Oberflächenbehandlung nötig.
Matthias Eisele - Autarq
Solardachziegel
Photovoltaik am Dach stellt für viele ein ästhetisches Hindernis dar. Deshalb stattet Autarq traditionelle Dachziegel (von Partnerunternehmen) mit leistungsfähiger, monokristalliner Photovoltaik aus, und erhöht damit die Akzeptanz so weit, dass selbst der Denkmalschutz kein Problem für die gebäudeintegrierte PV sieht. In der Sanierung des denkmalgeschützten Würzburger Klosters wurde dies mit 18.000 verlegten Solardachziegeln erfolgreich unter Beweis gestellt.
Mit freundlicher Unterstützung der Wirtschaftsagentur Wien.